Orchesterreise 2012
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11Dez
Es wurde lange geplant, viel vorbereitet, jede Menge Energie und noch mehr Leidenschaft in das Projekt Orchesterreise 2012 gesteckt. Doch am Ende kamen 50 Musiker und Musikerinnen erschöpft, jedoch mit einem breit grinsenden Gesicht gegen 22.00 Uhr auf der Bohrinsel an. Um das zu verstehen, fangen wir am besten vorne an ...
Wie seit langem bekannt, plante das KJO über den Tag der Deutschen Einheit eine Orchesterreise nach Dresden sowie in dessen Umgebung. Neben den geplanten Aufritten legten wir bewusst den Schwerpunkt auf die politische Bildung. So sollte im Nachgang zum Projekt "Der unbekannte Krieg" der Landesmusikjugend RLP ein Augemerk auf die Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt werden. Dazu war eine Reise durch das Dresdener Umland, nach Prag sowie nach Weimar und in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald geplant.
Nach erfolgreicher Abschlussprobe in der Werkstatthalle der Firma Bohr konnten gegen 22.00 Uhr alle Instrumente, Noten sowie das restliche Gepäck in den Bus verladen werden. Gegen 23.00 Uhr begann dann unsere große Reise in den Osten unserer Bundesrepublik.
Wegen einigen unplanmäßigen Zwischenstops kamen wir erst gegen 09.00 Uhr in Dresden an. Da der Zeitplan natürlich ordentlich durcheinander war, musste alle Teilnehmer noch vor dem Frühstück die benötigten Instrumente auf der Bühne vom "Familienfest am Goldenen Reiter" ausladen, alles herrichten und sich sofort wieder in Bus zur Jugendherberge setzen. Nach einem schnellen Frühstück war es dann auch schon Zeit sich für den Auftritt fertig zu machen. Da unsere Zimmer jedoch noch nicht bezugsfertig waren, geschah dies auf den Fluren sowie in irgendwelchen verlassen Räumen der Jugendherberge in Dresden. Anschließend lieferte das völlig übermüdete KJO ein klasse Konzert am Goldenen Reiter ab und vertrat unsere Region hervorragend. Gegen 13.00 Uhr war es dann endlich mal Zeit für eine Pause. Nachdem wir uns auf den Etagenduschen sowie in den fünf bezugsfähigen Zimmern frisch gemacht hatten, erkundeten wir das Fest sowie die Stadt Dresden auf eigene Faust.
Der 04. Oktober sollte nicht weniger Interessant werden. Aus diesem Grunde fuhren wir gegen 08.30 Uhr nach Prag um uns dort über die Geschichte der Stadt, den Prager Frühling sowie die samtene Revolution zu informieren. Zwischenzeitlich präsentierte das KJO die eingeübten Stücke auf dem Wenzelsplatz. Neben Zuhörer aus aller Welt kamen sogar die Prager Ordnungshüter, um bei unseren Klängen etwas abzuschlaten.
An dem folgenden Tag wurde die Stadt Dresden sowie deren Geschichte genau unter die Lupe genommen. Neben der Stadtentstehung wurden die Geschichte der Stadt sowie die deren Bewohner in der frühen Neuzeit, der NS-Zeit sowie der DDR detailliert besprochen. Nach einer kurzen Mittagspause, in der sich jeder die Stadt nochmals etwas genauer betrachten konnte, wurde die politsche Bildung mit Erläuterungen zur "sozialistischen Modellstadt" sowie des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg weitergeführt. Nach einem Besuch der Semperoper lies sich dann auch endlich die Sonne blicken. Ob dies an unserem Auftritt vor der Semperoper lag können wir leider nicht abschließend klären, jedoch sind alle Teilnehmer der Meinung, dass das stimmungsvolle Konzert auf dem Vorplatz einen großen Anteil daran hat.
Am 06. Oktober stand eine Rundfahrt durch das Dresdener Umland und die sächsische Schweiz auf dem Programm der 50 Teilnehmer. Auch hier konnten wieder viele Brücken zum Zweiten Weltkrieg und dem Projekt der LMJ geschlagen werden. Mit dem Wissen, dass es am 07. wieder nach Hause geht, genossen die Musiker/innen den letzten Abend in Dresden und liesen dabei die erlebten Ereignisse nochmals Revue passieren.
Der 07. Oktober stand nochmals ganz im Zeichen der politischen Bildung. Nach der Exkursion in Weimar, bei dem uns die Geschichte der Stadt sowie deren Bedeutung im 2. Weltkrieg näher gebracht wurde, fuhren wir gemeinsam zur Gedenkstätte Buchenwald. Bei der Führung durch das ehemalige Konzentrationslager lief es den Teilnehmer mehrmals kalt den Rücken runter und auch der anschließende Zeitzeugenfilm brachte viele neue Kenntnisse zum Geschehen in der NS-Zeit. Mit diesem, eher nachdenklich stimmenden und drückenden Programmpunkt endete die KJO-Orchesterreise 2012.
Neben der politischen Weiterbildung bildeten sich auf der Fahrt viele neue Freundschaften. Die Teilnehmer des KJOs bilden nun einen noch stärkere Gemeinschaft und fühlen sich für weitere Herausforderungen bestens gerüstet. Mal sehen wo die nächste Reise hingeht und was uns dort so erwartet. Am Ende bleibt uns neben einem großen Dankeschön nur noch eins zu sagen:
Ente gut, alles gut! ;)